Feuchtwang, David: Brief an Margarete Jodl. o.O., 14.12.1920
Verslein im Gedaechtnis, das ich von meinem Vater hörte:
„Ich bleib trotz Glatze und Kaputz
„Ich bleib der schwarzen Schar zum Trutz
„Im Amte Staatsminister - Lutz.
Auch Prantl ist mir in Erinnerung . - Und wie heimeln mich Tölz,
Starnberg, Schliersee, Tegernsee an; und der herrliche Wendelstein!
Darüber muss ich mit Ihnen sprechen. -
Die ganze, gesegnete Lebensarbeit Jodls haben Sie, verehrte Frau,
nicht nur erschöpfend, sondern auch wahrhaft schön mit
erquickender Frische und im Tone keuscher Verehrung und tiefer Liebe
als treue Gefaehrtin und Mitarbeiterin in diesem Buche dargelegt.
Ihr eigenes Bild wandelt - bescheiden genug - für den feinfühligen
Leser klar und fein umrissen neben des Gatten Bilde; so
haben Sie, ohne es zu wollen, auch sich ein Denkmal hingestellt,
wie es sich geziemt. Waren Sie im Denken, Schaffen, Handeln Jodls
doch stets unmittelbar beteiligt. Wohl selten hat ein aus=
gezeichnetes Menschenleben solch' einen Biographen gefunden!
Glückwunsch, Gruss und Dank!
In Verehrung Ihr
D. Feuchtwang.