Bornim bei Potsdam 3/4 1915
Verehrte Freundin,
So darf ich Sie ja wohl nach dem Dahinscheiden
Ihres teuren Gatten anreden, der doch der teuerste
Freund meiner späten Lebensjahre war. Ihr liebe=
voller Brief vom 5. März an meinen Sohn Karl,
den Gärtner, war für ihn und seine Schwester, sowie
seinen Vater innigst beglückend. Die Hoffnung,
daß wir Sie in diesem Frühling oder Sommer
hier in Bornim bei uns haben werden, ist uns
in diesen schweren Zeiten ein inniger Trost.
Daß mir diese Zeiten unsäglichen Schmerz
auferlegen, hat Ihr lieber Brief so verständ=
nißvoll ausgesprochen. Wie tief würde Ihr
geliebter Gatte davon ergriffen worden sein,
so daß man es wirklich preisen kann, daß seinem
irdischen Leben die ganze Not, die uns jetzt
bedrängt, erspart worden ist. Gewiß würde er
kräftigst geholfen haben, die Wirkungen dieser
Katastrophe des Erdenlebens zur Erstarkung
der höheren Seelenmächte zu wenden. Aber
das ist eine Arbeit gewaltigster Art, welche
Verehrte Freundin,
So darf ich Sie ja wohl nach dem Dahinscheiden
Ihres teuren Gatten anreden, der doch der teuerste
Freund meiner späten Lebensjahre war. Ihr liebe=
voller Brief vom 5. März an meinen Sohn Karl,
den Gärtner, war für ihn und seine Schwester, sowie
seinen Vater innigst beglückend. Die Hoffnung,
daß wir Sie in diesem Frühling oder Sommer
hier in Bornim bei uns haben werden, ist uns
in diesen schweren Zeiten ein inniger Trost.
Daß mir diese Zeiten unsäglichen Schmerz
auferlegen, hat Ihr lieber Brief so verständ=
nißvoll ausgesprochen. Wie tief würde Ihr
geliebter Gatte davon ergriffen worden sein,
so daß man es wirklich preisen kann, daß seinem
irdischen Leben die ganze Not, die uns jetzt
bedrängt, erspart worden ist. Gewiß würde er
kräftigst geholfen haben, die Wirkungen dieser
Katastrophe des Erdenlebens zur Erstarkung
der höheren Seelenmächte zu wenden. Aber
das ist eine Arbeit gewaltigster Art, welche