Straßburg, den 19. X. 34
Dem Verlag der Neuen Weltbühne!
Ich wollte eben Ihren Brief ˣ vom 10. X. beantworten,
als ich heute früh die letzte Nummer ˣˣ Ihrer Zeitschrift
bekam, mit dem Aufsatz von Anton Kuh: An einen Kraus-
Jünger, den ich gleich gelesen habe.
Ihre Zeitschrift ist mir von jeher nichts als
eine, wenn auch wertvolle, Quelle der Dokumentie=
rung gewesen. Eben darum wollte ich schon lange
einmal über Deutschland eine andere Stimme hören,
auf die "Weltbühne" verzichten und versuchsweise das
"Tagebuch" beziehen. Sie stellen mich aber vor die Wahl
zwischen einem bloßen Tatsachenmaterial und einer -
ich möchte sagen, unentbehrlichen Lebensquelle. Wer
Karl Kraus liest und schätzt, empfindet vor allem
ihm gegenüber eine unbegrenzte Dankbarkeit, die sich
mit dem Lesen und Unterstützen eines Blattes, das ihn
so vollkommen mißverstehen kann, wohl nicht vereinigen
läßt.
Ohne mich also auf weitere Erklärungen einzulassen,
die wahrscheinliche verlorene Mühe wären, bringe ich
zu Ihrer Kenntnis den Abonnementsbeitrag für ds 3. u. 4.
Quartal, also Frcs 72., Ihnen schicke, und bitte Sie,
[seitlich:]
ˣ Ein Rundschreiben, um den verspäteten Abonnementsbeitrag wieder in Erinnerung zu
bringen.
ˣˣ Nr. 42. 18. Okt. 34.
Dem Verlag der Neuen Weltbühne!
Ich wollte eben Ihren Brief ˣ vom 10. X. beantworten,
als ich heute früh die letzte Nummer ˣˣ Ihrer Zeitschrift
bekam, mit dem Aufsatz von Anton Kuh: An einen Kraus-
Jünger, den ich gleich gelesen habe.
Ihre Zeitschrift ist mir von jeher nichts als
eine, wenn auch wertvolle, Quelle der Dokumentie=
rung gewesen. Eben darum wollte ich schon lange
einmal über Deutschland eine andere Stimme hören,
auf die "Weltbühne" verzichten und versuchsweise das
"Tagebuch" beziehen. Sie stellen mich aber vor die Wahl
zwischen einem bloßen Tatsachenmaterial und einer -
ich möchte sagen, unentbehrlichen Lebensquelle. Wer
Karl Kraus liest und schätzt, empfindet vor allem
ihm gegenüber eine unbegrenzte Dankbarkeit, die sich
mit dem Lesen und Unterstützen eines Blattes, das ihn
so vollkommen mißverstehen kann, wohl nicht vereinigen
läßt.
Ohne mich also auf weitere Erklärungen einzulassen,
die wahrscheinliche verlorene Mühe wären, bringe ich
zu Ihrer Kenntnis den Abonnementsbeitrag für ds 3. u. 4.
Quartal, also Frcs 72., Ihnen schicke, und bitte Sie,
[seitlich:]
ˣ Ein Rundschreiben, um den verspäteten Abonnementsbeitrag wieder in Erinnerung zu
bringen.
ˣˣ Nr. 42. 18. Okt. 34.