Gregori, Ferdinand: Brief an Franz Karl Ginzkey. Dresden, 1.11.1915
Dresden-N.Gren.Regt.100
1.11.15
Lieber,verehrter Herr Ginzkey,zu allererst:
ich stecke viel zu sehr in der militär.Arbeit,
als dass ich mich unterstehen würde,einen Kame-
raden,der auch drin steckt und mir armen Hunde
nicht schreibt,für"nachlässig" zu halten.Da hat
Dr.Stein übertrieben.Ich werde wohl gesagt ha-
ben,dass ich in der letzten Zeit wenig von Ihnen
gehört habe.Ganz ohne Nachricht war ich ja nie,
da ich über Wien immer etwas hörte.
Dass Ihre Ballade in den Bilderbogen erschie-
nen war,wusste ich als einer der ersten,denn ich
habe Ellen die ganze Sammlung längst geschenkt.
Aber engros hatte ich die Blätter nicht,und wenn
ein Vorgesetzter sowas verlangt,dann darf man
nicht erst nach Berlin schreiben,sondern muss