5. Oktober 1916.
Sehr verehrte liebe Freundin!
Mein Brief war gerade nach Wien
abgegangen, als Ihrer kam u.
mir sagte, daß, wenn mein Brief
nach Wien kommt, Sie gerade von
dort abreisen werden.
Ich hätte mich nun wohl gerne an
die Beantwortung Ihres so lieben
Briefes v. 24.-26. gemacht, um Ihnen
für soviel Gütiges u. Seelenvolles
darin zu danken; aber da kam
der leidige Dienst dazwischen.
5 Tage lang kam ich nicht los von
Schreiben an das Oberkommando
u. an Boroević. Niemand kann das
für mich besorgen, niemand konnte
mir den von Tag zu Tag sich steigern=
den Ärger - nicht über Boroević -
abnehmen. Gestern war ich mit
allem fertig, aber auch ganz krank,
u. mit einer zerrütteten Stimmung
konnte u. wollte ich Ihnen auch auf
dem Papier nicht nahen; ich fühlte
Sehr verehrte liebe Freundin!
Mein Brief war gerade nach Wien
abgegangen, als Ihrer kam u.
mir sagte, daß, wenn mein Brief
nach Wien kommt, Sie gerade von
dort abreisen werden.
Ich hätte mich nun wohl gerne an
die Beantwortung Ihres so lieben
Briefes v. 24.-26. gemacht, um Ihnen
für soviel Gütiges u. Seelenvolles
darin zu danken; aber da kam
der leidige Dienst dazwischen.
5 Tage lang kam ich nicht los von
Schreiben an das Oberkommando
u. an Boroević. Niemand kann das
für mich besorgen, niemand konnte
mir den von Tag zu Tag sich steigern=
den Ärger - nicht über Boroević -
abnehmen. Gestern war ich mit
allem fertig, aber auch ganz krank,
u. mit einer zerrütteten Stimmung
konnte u. wollte ich Ihnen auch auf
dem Papier nicht nahen; ich fühlte