habe, nicht irre machen.
Am 20. Sept. schrieben Sie doch: „Was
lehrt uns der Freund, der mit
sehendem Blick das Beste in uns
erkennt u. daran glaubt?” Die
Antwort kennen Sie besser als ich,
aber ich verstehe sie nun auch
ganz. Sie können mir also getrost
glauben, u. glauben Sie ja nicht
Ihrem kleinen Spiegel, wenn
er anderst spricht u. anderst zeigt,
der boshafte Verkleinerer u.
Verneinerer!
Was mich so besonders in Ihren
letzten Briefen freut, ist eines=
teils, daß immer mehr die Ver=
wandtschaft unserer Seelen zuta=
ge tritt, u. anderenteils, daß
Sie es so freimütig aussprechen,
wo Sie anderst denken. Ganz
gleich denken werden wir ja
gewiß nie u. ist auch gar nicht
erwünscht. Praktisch denken
wir z. B. über Wahrheit gewiß
ganz gleich. Aber dem Einen ist
es ganz gleichgiltig, ob er die
Wahrheit hochhält, weil sie die Ba=
sis eines Verhältnisses - wie z. B.
zwischen uns - also Vertragspflicht
in gewissem Sinne, oder soziale
Am 20. Sept. schrieben Sie doch: „Was
lehrt uns der Freund, der mit
sehendem Blick das Beste in uns
erkennt u. daran glaubt?” Die
Antwort kennen Sie besser als ich,
aber ich verstehe sie nun auch
ganz. Sie können mir also getrost
glauben, u. glauben Sie ja nicht
Ihrem kleinen Spiegel, wenn
er anderst spricht u. anderst zeigt,
der boshafte Verkleinerer u.
Verneinerer!
Was mich so besonders in Ihren
letzten Briefen freut, ist eines=
teils, daß immer mehr die Ver=
wandtschaft unserer Seelen zuta=
ge tritt, u. anderenteils, daß
Sie es so freimütig aussprechen,
wo Sie anderst denken. Ganz
gleich denken werden wir ja
gewiß nie u. ist auch gar nicht
erwünscht. Praktisch denken
wir z. B. über Wahrheit gewiß
ganz gleich. Aber dem Einen ist
es ganz gleichgiltig, ob er die
Wahrheit hochhält, weil sie die Ba=
sis eines Verhältnisses - wie z. B.
zwischen uns - also Vertragspflicht
in gewissem Sinne, oder soziale