Pola, 18. August 1916.
Sehr verehrte Exzellenz!
Dreimal nach einander las ich
Ihren Brief, bis ich inne wurde, daß
es ein Gedicht ist, was Sie schrieben;
ein schönes liebes Gedicht vom An=
fang bis zum Ende; Musik für mich,
in dessen Herzen alle von Ihnen
angeschlagenen Töne harmonischen
Wiederhall wecken. Und das schrieb
eine edle Frau bei unaufhörlichem
Donnern, fast in Schußweite feindli=
cher Kanonen, unter dem frischen
Eindruck eines nahen erschüttern=
den, vielleicht verhängnisvollen Er=
eignisses; schrieb es mit ruhiger
Hand, ruhigen Nerven, die Seele
ganz losgelöst von Außenwelt u.
Gegenwart. Ein Maler könnte
die so schreibende Frau in einem er=
greifenden Kunstwerke verewi=
gen, ein Dichter mühelos das Schrei=
ben u. das Geschriebene in Verse,
Schubert es in Musik setzen.
Sehr verehrte Exzellenz!
Dreimal nach einander las ich
Ihren Brief, bis ich inne wurde, daß
es ein Gedicht ist, was Sie schrieben;
ein schönes liebes Gedicht vom An=
fang bis zum Ende; Musik für mich,
in dessen Herzen alle von Ihnen
angeschlagenen Töne harmonischen
Wiederhall wecken. Und das schrieb
eine edle Frau bei unaufhörlichem
Donnern, fast in Schußweite feindli=
cher Kanonen, unter dem frischen
Eindruck eines nahen erschüttern=
den, vielleicht verhängnisvollen Er=
eignisses; schrieb es mit ruhiger
Hand, ruhigen Nerven, die Seele
ganz losgelöst von Außenwelt u.
Gegenwart. Ein Maler könnte
die so schreibende Frau in einem er=
greifenden Kunstwerke verewi=
gen, ein Dichter mühelos das Schrei=
ben u. das Geschriebene in Verse,
Schubert es in Musik setzen.