Jaksch, Friedrich: Brief an August Sauer. Bilin, 21.8.1918
setzte Vertrauen. Jhr Gegensatz
zu den vorhergehenden ist groß
und doch glaube ich, sie mit
Recht dieser Sammlung beischließen
zu dürfen. Ob es mir gelungen ist,
hier einmal eine Lebensanschau-
ung erleben zu lassen, weiß ich
nicht. Der Wille war vorhanden.
Das Ganze ist eine offene Frage, die
ich mit Fleiß nicht beantwortete,
eine Leiter, gefügt aus Sprossen
der Verneinung. Die „Märchen der
Liebe“ schließen mit einer Verneinung
der Liebe; aber ist dieses „Nein“ nicht
das stärkste „Ja!“, das ich sagen
konnte? Sehnt sich mein Held
nicht, wie selten einer, nach
wahrer Erkenntnis des Lebens?
Und wäre es gar so lächerlich, wenn
er kurz vor dem Tode, nein, im
Tode die vier Punkte mit dem
Satze ausfüllte, daß sich das Leben