England werfen. Wenn Sie, als Osterreicher, um
diese Zeit die Tendenz meiner Aufsätze im „Berliner
Tageblatt" mit der Bemerkung ablehnen, daß ich mit der
Forderung einer Aufteilung Rußlands dem Kriege ein glatt=
weg unerreichbares Ziel setze, so konnte das im
damaligen Moment kaum anders aufgefaßt werden,
als daß Sie in einer Richtung à la Delbrück keine Gefahr
erblicken, der gegenüber ein Gegengewicht, wie das meinige,
willkommen sei. Delbrück hat inzwischen seine Ansicht
(wie ich es von vornherein angenommen hatte) dafür
deklariert, daß eine Abtrennung Polens mit ihr nicht
unvereinbar sei. Hier haben sehr viele die Meinung,
daß, trotz aller wirtschaftlichen Gegengründe, politisch
ein von dem polnischen Anhängsel befreites Rußland
noch stärker sei, als ein damit behaftetes. Ich halte nach
wie vor an der Anschauung fest, daß dieser Krieg ein
Krieg gegen Rußland ist, geführt deswegen, weil
dieser Staat abweichend von allen andern Staaten
der Erde für sich in Anspruch nimmt, außerhalb seiner
Grenzen politische Rechte zu üben, nämlich auf dem
Balkan. Wenn im Falle eines entschiedenen Sieges
unsererseits (diese Hypothese müssen wir machen, um
eine Unterlage für die Behandlung der Frage zu
haben) Rußland die Fortführung seiner Balkanpolitik
nicht unmöglich gemacht wird, so hätte der ganze
Krieg nicht geführt zu werden brauchen; denn wenn
Österreich sich so demütigen wollte, konnte es den Krieg
vermeiden. Daher spitzt sich m. E. alles darauf zu, im
diese Zeit die Tendenz meiner Aufsätze im „Berliner
Tageblatt" mit der Bemerkung ablehnen, daß ich mit der
Forderung einer Aufteilung Rußlands dem Kriege ein glatt=
weg unerreichbares Ziel setze, so konnte das im
damaligen Moment kaum anders aufgefaßt werden,
als daß Sie in einer Richtung à la Delbrück keine Gefahr
erblicken, der gegenüber ein Gegengewicht, wie das meinige,
willkommen sei. Delbrück hat inzwischen seine Ansicht
(wie ich es von vornherein angenommen hatte) dafür
deklariert, daß eine Abtrennung Polens mit ihr nicht
unvereinbar sei. Hier haben sehr viele die Meinung,
daß, trotz aller wirtschaftlichen Gegengründe, politisch
ein von dem polnischen Anhängsel befreites Rußland
noch stärker sei, als ein damit behaftetes. Ich halte nach
wie vor an der Anschauung fest, daß dieser Krieg ein
Krieg gegen Rußland ist, geführt deswegen, weil
dieser Staat abweichend von allen andern Staaten
der Erde für sich in Anspruch nimmt, außerhalb seiner
Grenzen politische Rechte zu üben, nämlich auf dem
Balkan. Wenn im Falle eines entschiedenen Sieges
unsererseits (diese Hypothese müssen wir machen, um
eine Unterlage für die Behandlung der Frage zu
haben) Rußland die Fortführung seiner Balkanpolitik
nicht unmöglich gemacht wird, so hätte der ganze
Krieg nicht geführt zu werden brauchen; denn wenn
Österreich sich so demütigen wollte, konnte es den Krieg
vermeiden. Daher spitzt sich m. E. alles darauf zu, im