wie kein oben bemeldeter alter - ihn sich angenehmer
wünschen mag, womit nicht etwa gesagt sein soll, daß
Ihr reizendes Geschenk stolzen Jünglingen und liebenswürdigen
Jungfrauen zuwider wäre. Das Buch muß Ihnen alle
Herzen, die Sie etwa noch nicht besitzen, zuwenden. Wie
glücklich bin ich, und wie danke ich meinem Zimmerarrest,
daß ich es in einem Liegen genießen durfte. Der aufgelöste
Kranz giebt zwar auch Blumen, aber die Kunst des
zyklischen Anordnens kommt doch jeder einzelnen im Ganzen
zu statten. Anfang und Ende ziehen sich in Eins zusammen.
Die Kameraden des armen Iwan haben nur vergessen, ihm
einen Strauß von blauen Disteln ins Grab mit zu geben. Die
letzte Legende ist ein Gedicht voll Farben und Gluten wie die
meisten der andern Stücke auch, Lyrik in Prosa, fein gehört, scharf
gesehen und tief erlebt. Ich war wieder in Duino und Sistiana,
wo ich, unmittelbar nach dem Tode Heyses, mich von den Münchener
Trauertagen erholte - unvergeßliche Ostertage von 1914!
Leben Sie wohl, lieber Decsey, und bewahren Sie mir Ihre
gute Gesinnung. Wer weiß, wohin wir noch einmal mit
einander fahren. Das Italien unserer Zukunft liegt auf dem
Balkan, der meinigen wohl in Avalon, dem Feenreiche.
Von Herzen Ihr Max Kalbeck.
wünschen mag, womit nicht etwa gesagt sein soll, daß
Ihr reizendes Geschenk stolzen Jünglingen und liebenswürdigen
Jungfrauen zuwider wäre. Das Buch muß Ihnen alle
Herzen, die Sie etwa noch nicht besitzen, zuwenden. Wie
glücklich bin ich, und wie danke ich meinem Zimmerarrest,
daß ich es in einem Liegen genießen durfte. Der aufgelöste
Kranz giebt zwar auch Blumen, aber die Kunst des
zyklischen Anordnens kommt doch jeder einzelnen im Ganzen
zu statten. Anfang und Ende ziehen sich in Eins zusammen.
Die Kameraden des armen Iwan haben nur vergessen, ihm
einen Strauß von blauen Disteln ins Grab mit zu geben. Die
letzte Legende ist ein Gedicht voll Farben und Gluten wie die
meisten der andern Stücke auch, Lyrik in Prosa, fein gehört, scharf
gesehen und tief erlebt. Ich war wieder in Duino und Sistiana,
wo ich, unmittelbar nach dem Tode Heyses, mich von den Münchener
Trauertagen erholte - unvergeßliche Ostertage von 1914!
Leben Sie wohl, lieber Decsey, und bewahren Sie mir Ihre
gute Gesinnung. Wer weiß, wohin wir noch einmal mit
einander fahren. Das Italien unserer Zukunft liegt auf dem
Balkan, der meinigen wohl in Avalon, dem Feenreiche.
Von Herzen Ihr Max Kalbeck.