Doch bin ich abgeschweift. Der Zweck meines
Briefes ist eigentlich zu sagen, wie sehr ich bedauere,
daß man von Dir nun so wenig zu lesen bekommt.
Es ist keinerlei Ersatz da. Nicht, daß ich als Künstler
die Belehrung brauchte - ich bin zu dickköpfig auf
meine Überzeugung eingestellt, als daß eine solche
mir nützen könnte, aber es freut mich von einem
so klar sehenden und wissenden Manne eigene
Anschauungen bestätigt zu sehen. So hast Du mir
aus dem Herzen gesprochen wenn Du sagst, daß
unsere Zeit nicht aus eigenem, allgemeinen Bedürf-
niß heraus Stil u Gepräge hat, daß es nur Moden
gibt. So ist es; wer der Mode nachbetet, hat nichts
Persönliches, trotz allem Gefasel über Persönlichkeit
hat man keine. Charakterlos wie unser politisches
Leben, ein Chaos, so steht es auch mit der Kunst.
Auch möchte ich noch sagen, nicht nur ich empfinde
es als Mangel, daß man Dich als Lehrer, als
Prediger in der Wüste, wahrlich nie ist ein Wort
zutreffender gewesen - nicht mehr hört. Du
hast mehr Verehrer als Du glaubst und viele Menschen
in unserer Heimat entbehren nun des Führers.
Lieber guter Freund, wie gehts Dir sonst, bist
Du gesund? Ich wünsche es Dir aufrichtig. Arbeitest
Du? Benützt Du den Ausfall an literarischer Arbeit
für Deine Kunst?
Ich bin gesund und arbeite im Atelier für's
Blaue um nicht zu verzweifeln. Zum Glücke
Briefes ist eigentlich zu sagen, wie sehr ich bedauere,
daß man von Dir nun so wenig zu lesen bekommt.
Es ist keinerlei Ersatz da. Nicht, daß ich als Künstler
die Belehrung brauchte - ich bin zu dickköpfig auf
meine Überzeugung eingestellt, als daß eine solche
mir nützen könnte, aber es freut mich von einem
so klar sehenden und wissenden Manne eigene
Anschauungen bestätigt zu sehen. So hast Du mir
aus dem Herzen gesprochen wenn Du sagst, daß
unsere Zeit nicht aus eigenem, allgemeinen Bedürf-
niß heraus Stil u Gepräge hat, daß es nur Moden
gibt. So ist es; wer der Mode nachbetet, hat nichts
Persönliches, trotz allem Gefasel über Persönlichkeit
hat man keine. Charakterlos wie unser politisches
Leben, ein Chaos, so steht es auch mit der Kunst.
Auch möchte ich noch sagen, nicht nur ich empfinde
es als Mangel, daß man Dich als Lehrer, als
Prediger in der Wüste, wahrlich nie ist ein Wort
zutreffender gewesen - nicht mehr hört. Du
hast mehr Verehrer als Du glaubst und viele Menschen
in unserer Heimat entbehren nun des Führers.
Lieber guter Freund, wie gehts Dir sonst, bist
Du gesund? Ich wünsche es Dir aufrichtig. Arbeitest
Du? Benützt Du den Ausfall an literarischer Arbeit
für Deine Kunst?
Ich bin gesund und arbeite im Atelier für's
Blaue um nicht zu verzweifeln. Zum Glücke