Keyserling, Hermann: Brief an Friedrich Schreyvogl. Darmstadt, 27.7.1923
GESELLSCHAFT FÜR FREIE PHILOSOPHIE
SCHULE DER WEISHEIT
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Herrn
Dr. Fr. Schreyvogl,
Wien, I., Wallfischgasse 13.
DARMSTADT / PARADEPLATZ 2
den 27. Juli 1923.
Mein lieber Herr Schreyvogl!
Haben Sie schönen Dank für Ihr Buch, auf dessen Lektüre ich
mich sehr freue. Besonders aber für Ihre weiteren Bemühungen be-
treffs des Russen. Trubetzkoy erscheint jetzt, dank Ihnen, bester
Gesinnung. Und heute habe ich definitiv mit Prof. Arsenieff in
Königsberg abgeschlossen. Kartascheff aus Paris antwortet nicht,
länger warten können wir nicht, überdies ist die politische Situ-
ation derartig, dass ich froh sein werde, im September keinen
Pariser Russen hier zu sehen. Arssenieff soll ja auch vorzüglich
sein.
Was Ihren Brief betr. der Tagungsvorbereitungen betrifft, so
habe ich nicht ganz verstanden, was Sie eigentlich vorhaben. Viel-
leicht machen Sie mir einmal bestimmtere Vorschläge. Unsererseits
geht heute schon eine Notiz für alle wichtigeren Wiener Zeitungen
ab. Diese wird eigentlich alles enthalten, was für uns unmittelbar
in Frage kommt. Was weiter geschehen soll, ist vor allem persönli-
che Werbung. Bei dem katastrophalen Marksturz kommt es uns selbst-