Königlicher Rat
Dr. Adolph Kohut
Schriftsteller
Berlin W. 62, den 14.Mai 1916
Courbièrestr. 7.
Hochzuverehrender Herr Ober-Bibliothekar, Dichter und Gönner!
In Ergänzung meiner letzten Zuschrift, die ich das Ver-
gnügen hatte, Ihnen zu senden, teile ich Ihnen höflichst mit, dass
ich die Quellennachweise, die Sie mir für meine Schriften s.Zt.
zu senden die Güte hatten, richtig erhalten habe. Leider konnte
ich mir die Bücher und Zeitschriften, deren Sie Erwähnung taten,
nur in mässigem Umfange verschaffen, bezw. konnten sie mir nicht
genügen, weil ich mich in erster Linie ja fast ausschliesslich
auf mein Thema, nämlich die Beziehungen des Kaisers und Königs
Franz Josef I zu Ungarn von seinem ersten öffentlichen Auftreten
noch vor der Tronbesteigung bis auf die Gegenwart,beschränken muss-
te. Ich habe nämlich auch die vielen hochinterssanten und ge-
schichtlich so merkwürdigen Kundgebungen in den beiden ersten
Kriegsjahren 1914/15 mit in den Kreis meiner Behandlung des Ge-
genstandes gezogen, wodurch ich hoffe, das Werk besonders aktuell
und brauchbar gemacht zu haben. Natürlich musste ich da zumeist
aus der Tagesgeschichte und Dokumenten politischer und diplomati-
scher Art schöpfen. Immerhin haben mir Ihre gütigen Hinweise,
wie schon wiederholt grosse Dienste geleistet und bin ich Ihnen
für alles aus tiefstem Herzen verpflichtet.
Ich bin sehr neugierig, ob Ihnen das Werk zusagen wird
und ob Sie glauben, dass noch viele Lücken zu ergänzen sind.Doch
bitte ich schon von vornherein zu erwägen, dass ich den reichen
Gegenstand ursprünglich im Rahmen von 20 Druckbogen erschöpfen soll-
te, wie mein Vertrag mit dem Verleger lautet und dass ich nur mit
Dr. Adolph Kohut
Schriftsteller
Berlin W. 62, den 14.Mai 1916
Courbièrestr. 7.
Hochzuverehrender Herr Ober-Bibliothekar, Dichter und Gönner!
In Ergänzung meiner letzten Zuschrift, die ich das Ver-
gnügen hatte, Ihnen zu senden, teile ich Ihnen höflichst mit, dass
ich die Quellennachweise, die Sie mir für meine Schriften s.Zt.
zu senden die Güte hatten, richtig erhalten habe. Leider konnte
ich mir die Bücher und Zeitschriften, deren Sie Erwähnung taten,
nur in mässigem Umfange verschaffen, bezw. konnten sie mir nicht
genügen, weil ich mich in erster Linie ja fast ausschliesslich
auf mein Thema, nämlich die Beziehungen des Kaisers und Königs
Franz Josef I zu Ungarn von seinem ersten öffentlichen Auftreten
noch vor der Tronbesteigung bis auf die Gegenwart,beschränken muss-
te. Ich habe nämlich auch die vielen hochinterssanten und ge-
schichtlich so merkwürdigen Kundgebungen in den beiden ersten
Kriegsjahren 1914/15 mit in den Kreis meiner Behandlung des Ge-
genstandes gezogen, wodurch ich hoffe, das Werk besonders aktuell
und brauchbar gemacht zu haben. Natürlich musste ich da zumeist
aus der Tagesgeschichte und Dokumenten politischer und diplomati-
scher Art schöpfen. Immerhin haben mir Ihre gütigen Hinweise,
wie schon wiederholt grosse Dienste geleistet und bin ich Ihnen
für alles aus tiefstem Herzen verpflichtet.
Ich bin sehr neugierig, ob Ihnen das Werk zusagen wird
und ob Sie glauben, dass noch viele Lücken zu ergänzen sind.Doch
bitte ich schon von vornherein zu erwägen, dass ich den reichen
Gegenstand ursprünglich im Rahmen von 20 Druckbogen erschöpfen soll-
te, wie mein Vertrag mit dem Verleger lautet und dass ich nur mit