Wien I. Stadiongasse 4 IV
7. Aug. 1920
Hochverehrter Herr Doktor!
Gestern erhielt ich „Till“ und „Mövenschrei“ und danke Ihnen herzlichst
sowohl für das erste wie das zweite Begleitschreiben.
Was „Mövenschrei“ anlangt, so tut es mir ungeheuer leid, dass mir da meine
vielleicht übertriebene Delikatesse einen bösen Streich gespielt hat.
Ich hatte nämlich, schon als Sie noch bezüglich des Till unentschieden
waren, das Manuskript „Mövenschrei“ für Sie bereit; wollte es Ihnen aber (aus
Rücksicht für Dr. Feld, der daran nicht beteiligt ist und für Weinberger,
der es ebensowenig ist) Ihnen erst dann zugehen lassen, wenn Sie den
Till definitif abgelehnt hätten. Als dies nun geschah, hatten Sie,
wie ich sehe, leider schon eine andere Arbeit begonnen. –
Nun, vielleicht ist damit noch nicht alles verloren.
Ich lasse nun den Text noch einmal abschreiben, um doch auch ein
Exemplar in der Hand zu haben. Die Abschrift ist mir für Dienstag
versprochen; sobald ich sie habe, sende ich Ihnen Ihr Exemplar
wieder nach Aussee.
Ich fahre dann auf einige Wochen nach „Schloss Divaky bei
Hustopeč Süd=Mähren“; komme dann anfang September
7. Aug. 1920
Hochverehrter Herr Doktor!
Gestern erhielt ich „Till“ und „Mövenschrei“ und danke Ihnen herzlichst
sowohl für das erste wie das zweite Begleitschreiben.
Was „Mövenschrei“ anlangt, so tut es mir ungeheuer leid, dass mir da meine
vielleicht übertriebene Delikatesse einen bösen Streich gespielt hat.
Ich hatte nämlich, schon als Sie noch bezüglich des Till unentschieden
waren, das Manuskript „Mövenschrei“ für Sie bereit; wollte es Ihnen aber (aus
Rücksicht für Dr. Feld, der daran nicht beteiligt ist und für Weinberger,
der es ebensowenig ist) Ihnen erst dann zugehen lassen, wenn Sie den
Till definitif abgelehnt hätten. Als dies nun geschah, hatten Sie,
wie ich sehe, leider schon eine andere Arbeit begonnen. –
Nun, vielleicht ist damit noch nicht alles verloren.
Ich lasse nun den Text noch einmal abschreiben, um doch auch ein
Exemplar in der Hand zu haben. Die Abschrift ist mir für Dienstag
versprochen; sobald ich sie habe, sende ich Ihnen Ihr Exemplar
wieder nach Aussee.
Ich fahre dann auf einige Wochen nach „Schloss Divaky bei
Hustopeč Süd=Mähren“; komme dann anfang September