16. Juni 1924
Hochgeehrter Herr Ministerialrat!
Wie unendlich ich bedauert habe, neulich
Ihren lieben Besuch versäumt zu haben, brauche
ich Ihnen wohl nicht zu sagen. Sie hatten mir
gesagt, daß Sie jedenfalls vorher anklingeln würden,
und da dies nicht der Fall war, vermuthete ich Ihre
liebe Absicht nicht; ansonsten hätte ich mich
sicher nachhause geeilt.
Leider war ich in letzter Zeit nicht so recht
beisammen, um Sie besuchen zu können, was mir
ein Herzensbedürfnis wäre, denn ich bedarf gar
sehr des Trostes, den mir ein warmfühlender
Freund - ich darf Sie doch so nennen? - wie Sie
bieten kann. Seit der officiellen Verständigung über
den Beschluss unseres Vorstandes durch meinen lieben,
alten Freund Theodor steht's traurig mit mir.
Nicht daß ich nur einen Augenblick die liebevolle
Hochgeehrter Herr Ministerialrat!
Wie unendlich ich bedauert habe, neulich
Ihren lieben Besuch versäumt zu haben, brauche
ich Ihnen wohl nicht zu sagen. Sie hatten mir
gesagt, daß Sie jedenfalls vorher anklingeln würden,
und da dies nicht der Fall war, vermuthete ich Ihre
liebe Absicht nicht; ansonsten hätte ich mich
sicher nachhause geeilt.
Leider war ich in letzter Zeit nicht so recht
beisammen, um Sie besuchen zu können, was mir
ein Herzensbedürfnis wäre, denn ich bedarf gar
sehr des Trostes, den mir ein warmfühlender
Freund - ich darf Sie doch so nennen? - wie Sie
bieten kann. Seit der officiellen Verständigung über
den Beschluss unseres Vorstandes durch meinen lieben,
alten Freund Theodor steht's traurig mit mir.
Nicht daß ich nur einen Augenblick die liebevolle