VERBAND KATHOLISCHER SCHRIFTSTELLER ÖSTERREICHS
UNTER DEM HOHEN PROTEKTORAT DES HERRN KARDINAL ERZBISCHOF DR. FRIEDRICH GUSTAV PIFFL
EHRENPRÄSIDENT DR. RICHARD VON KRALIK / PRÄSIDENT: JOSEPH AUG. LUX, ANIF-SALZBURG UND WIEN
10.9.1931
Verehrter Meister!
Ich überreiche Ihnen ein Schreiben der Frau Ella
Triebnigg, das ich beschwichtigend beantwortet habe. Sie sehen man kann es mit
bestem Willen nicht allen Leuten Recht machen. Es wird immer Unzufriedene geben.
Selbstverständlich habe ich nicht das Geringste dagegen, dass Sobotka
Ihre Mysterien aufführt, denn dies ist eine Sache, die mit dem Verband nichts zu
tun hat. Es ist Sache der Autoren selbst, ob sie mit minderwertigen Aufführungen,
über die man das Schlimmste hört,sich zufrieden geben oder nicht.
Im übrigen dürften Sie mich, verehrter Meister, genugsam kennen um zu
wissen, dass Vorhalte über Parteiung u.derl. mich nicht berühren können, weil
ich dazu keinen Anlass gebe. Man wird mir niemals vorhalten dürfen,dass ich in
persönlicher oder unsachlicher Weise irgendwo, irgendwie oder irgendwann gehan-
delt habe. Es ist sachliche Pflicht des Präses sich gegen Absplitterungsversuche,
Sonderbündelei, die einem Oppositions- und Hassgedanken entsprungen sind, zu weh-
ren und den Verband vor Schädigung zu schützen. Sie sind über diese Umtriebe u nd
deren eigentliche Motive nicht genügend informiert, und ich muss tun, was ich
für meine Pflicht halte. Man kann dem nicht als gleichwertig entgegenhalten,
dass "Sobotka und Konsorten mich anklagen, dass eines seiner(Sobotkas)Spieler
ihn verlassen, um bei mir zu spielen". Es ist nicht meine Schuld und geschieht
ohne mein Zutun, wenn sich einzelne Spieler zu mir flüchten und erklären , dass
sie es aus verschiedenen triftigen Gründen unter einer solchen Leitung nicht aus-
halten. Sie erklären ferner, dass Sobotka und Konsorten so über mich schimpfen,
dass die besseren Elemente unter den Schauspielern nur den einen Wunsch haben,
zu meiner Gruppe zu gehören. Sobotka ist niemand, dass er ein Recht hätte anzu-
klagen und Personen zu verleumden, die in jeder Hinsicht korrekt sind. Was er
sich bisher schon geleistet hat, könnte mich veranlassen, ihn vor einen Ehrenrat
UNTER DEM HOHEN PROTEKTORAT DES HERRN KARDINAL ERZBISCHOF DR. FRIEDRICH GUSTAV PIFFL
EHRENPRÄSIDENT DR. RICHARD VON KRALIK / PRÄSIDENT: JOSEPH AUG. LUX, ANIF-SALZBURG UND WIEN
10.9.1931
Verehrter Meister!
Ich überreiche Ihnen ein Schreiben der Frau Ella
Triebnigg, das ich beschwichtigend beantwortet habe. Sie sehen man kann es mit
bestem Willen nicht allen Leuten Recht machen. Es wird immer Unzufriedene geben.
Selbstverständlich habe ich nicht das Geringste dagegen, dass Sobotka
Ihre Mysterien aufführt, denn dies ist eine Sache, die mit dem Verband nichts zu
tun hat. Es ist Sache der Autoren selbst, ob sie mit minderwertigen Aufführungen,
über die man das Schlimmste hört,sich zufrieden geben oder nicht.
Im übrigen dürften Sie mich, verehrter Meister, genugsam kennen um zu
wissen, dass Vorhalte über Parteiung u.derl. mich nicht berühren können, weil
ich dazu keinen Anlass gebe. Man wird mir niemals vorhalten dürfen,dass ich in
persönlicher oder unsachlicher Weise irgendwo, irgendwie oder irgendwann gehan-
delt habe. Es ist sachliche Pflicht des Präses sich gegen Absplitterungsversuche,
Sonderbündelei, die einem Oppositions- und Hassgedanken entsprungen sind, zu weh-
ren und den Verband vor Schädigung zu schützen. Sie sind über diese Umtriebe u nd
deren eigentliche Motive nicht genügend informiert, und ich muss tun, was ich
für meine Pflicht halte. Man kann dem nicht als gleichwertig entgegenhalten,
dass "Sobotka und Konsorten mich anklagen, dass eines seiner(Sobotkas)Spieler
ihn verlassen, um bei mir zu spielen". Es ist nicht meine Schuld und geschieht
ohne mein Zutun, wenn sich einzelne Spieler zu mir flüchten und erklären , dass
sie es aus verschiedenen triftigen Gründen unter einer solchen Leitung nicht aus-
halten. Sie erklären ferner, dass Sobotka und Konsorten so über mich schimpfen,
dass die besseren Elemente unter den Schauspielern nur den einen Wunsch haben,
zu meiner Gruppe zu gehören. Sobotka ist niemand, dass er ein Recht hätte anzu-
klagen und Personen zu verleumden, die in jeder Hinsicht korrekt sind. Was er
sich bisher schon geleistet hat, könnte mich veranlassen, ihn vor einen Ehrenrat