zu stellen. Ich sage Ihnen das, lieber Meister und Freund, zu Ihrer persönlichen
Aufklärung und im Vertrauen; ich wünsche nicht, dass Sie davon Gebrauch machen,
damit der üble Tratsch nicht noch grösser werde.
Ich kann nicht zweifeln, dass Sie zu meiner Partei stehen. Wo sollten
Sie auch sonst stehen? Sie können nur dort sein, wo das Gute und das Rechte ist,
nicht aber auf der Seite der Frondeure, der Anhasser, der Widersacher, derMinder-
wertigen in jedem Sinn. Sie können also selbstverständlich nur bei mir, d.h. bei
der Leitung des Verbandes stehen, die diesen Verband eigentlich erst möglich ge-
macht hat. Sie haben wohl keine Ahnung in welchem schiefen Licht der Verband frü-
her gestanden ist, wobei man selbstverständlich von Ihrer verehrten Persönlich-
keit abstrahierte, sich aber dennoch wunderte, dass Sie in den damaligen Ver-
hältnissen Ihren Namen dazugeben mochten. Heute sieht die Sache Gott sei Dank
anders aus. Ich bin aber auch nicht gesonnen, mir Quertreibereien gefallen zu
lassen von Leuten, die ihren Zusammenhang mit der Literatur schwerlich einwand-
frei erweisen können.
Es fällt mir aber auf, verehrter Freund, dass Sie mich in Ihrem letzten
Brief immer wieder versichern:"Sie wollten mich als Präses festhalten." Der
Verband lebt von meinem Fleisch und Blut, d.h. von meiner Leistung und so ist
es doch selbstverständlich, dass alle Urteilsfähigen und anständig Gesinnten
sich an mich halten und im Interesse des Ganzen mir ihre Gesinnungstreue bewahren,
weil ja das wieder im Interesse der Einzelnen liegt. Ich bin Ihnen für Ihre
freundschaftliche Gesinnung selbstverständlich herzlich dankbar und Sie wissen
doch, wie sehr ich diese Gesinnung durch die Tat erwidere, ohne dass ich es unter-
streiche. Es macht mich stutzig und ich frage mich, was geht in den Hintergründen
vor, dass Sie sich veranlasst fühlen, mir immer wieder zu sagen, "dass Sie mich
festhalten". Wenn ich das Opfer bringe, und es ist kein geringes, den Verband
hinauf zu führen, so ist das Festhalten genug, das in meiner Arbeit beruht und
in der Gesinnung, die man solcher Aufgabe selbstverständlich erbringt. Sollte
sich aber die moralische Qualität des Verbandes nicht als hinreichend erweisen,
dann kann es natürlich leicht geschehen, dass ich mich nicht "festzuhalten"wünsche,
weil es ja für einen auf sich beruhenden Autor dankbarere Dinge gibt, als
Aufklärung und im Vertrauen; ich wünsche nicht, dass Sie davon Gebrauch machen,
damit der üble Tratsch nicht noch grösser werde.
Ich kann nicht zweifeln, dass Sie zu meiner Partei stehen. Wo sollten
Sie auch sonst stehen? Sie können nur dort sein, wo das Gute und das Rechte ist,
nicht aber auf der Seite der Frondeure, der Anhasser, der Widersacher, derMinder-
wertigen in jedem Sinn. Sie können also selbstverständlich nur bei mir, d.h. bei
der Leitung des Verbandes stehen, die diesen Verband eigentlich erst möglich ge-
macht hat. Sie haben wohl keine Ahnung in welchem schiefen Licht der Verband frü-
her gestanden ist, wobei man selbstverständlich von Ihrer verehrten Persönlich-
keit abstrahierte, sich aber dennoch wunderte, dass Sie in den damaligen Ver-
hältnissen Ihren Namen dazugeben mochten. Heute sieht die Sache Gott sei Dank
anders aus. Ich bin aber auch nicht gesonnen, mir Quertreibereien gefallen zu
lassen von Leuten, die ihren Zusammenhang mit der Literatur schwerlich einwand-
frei erweisen können.
Es fällt mir aber auf, verehrter Freund, dass Sie mich in Ihrem letzten
Brief immer wieder versichern:"Sie wollten mich als Präses festhalten." Der
Verband lebt von meinem Fleisch und Blut, d.h. von meiner Leistung und so ist
es doch selbstverständlich, dass alle Urteilsfähigen und anständig Gesinnten
sich an mich halten und im Interesse des Ganzen mir ihre Gesinnungstreue bewahren,
weil ja das wieder im Interesse der Einzelnen liegt. Ich bin Ihnen für Ihre
freundschaftliche Gesinnung selbstverständlich herzlich dankbar und Sie wissen
doch, wie sehr ich diese Gesinnung durch die Tat erwidere, ohne dass ich es unter-
streiche. Es macht mich stutzig und ich frage mich, was geht in den Hintergründen
vor, dass Sie sich veranlasst fühlen, mir immer wieder zu sagen, "dass Sie mich
festhalten". Wenn ich das Opfer bringe, und es ist kein geringes, den Verband
hinauf zu führen, so ist das Festhalten genug, das in meiner Arbeit beruht und
in der Gesinnung, die man solcher Aufgabe selbstverständlich erbringt. Sollte
sich aber die moralische Qualität des Verbandes nicht als hinreichend erweisen,
dann kann es natürlich leicht geschehen, dass ich mich nicht "festzuhalten"wünsche,
weil es ja für einen auf sich beruhenden Autor dankbarere Dinge gibt, als