Von Dr Lud. höhre ich seit 3. 2. nichts mehr. Wegen Geschäft bin ich
nicht überrascht. Das war wol zu erwarten. Vielleicht läßt er sich ak=
tivieren. Das wäre wol das Beste. Dass Dr Blüm. wieder seinen
Bücherschätzen und Liedern gegeben ist, freut mich. Hoffentlich
wird Sie das Schießgewehr auch nicht wunddrücken! Ich möchte
Ihnen raten, sobald Sie können, packen Sie Weib und Kind zusammen
und kommen Sie für länger nach München. Hier weht eine bessere
Luft. Die Frühlingsluft kommender Erfolge. Ich breche meine
Zelte Ende Mai hier ab und gehe für einige Wochen nach
Linz; wenn es des Krieges wegen möglich, komme ich natür=
lich wieder um den Juni herum nach Wien. Auf die paar
Tage in Wien freue ich mich ja jedes Jahr wie das Kind
auf den Nikolaus. Ich danke auch für die Medaille im
Voraus. Von Medaillen und Stichen habe ich hier viel gutes
wieder erworben. Entrichten Sie bitte, meine Empfehlung
der werten Gemahlin und kommen Sie recht bald!
Viele Grüße soll ich von Frl. Mitzl melden, die um mein
leiblich Wol auch weiterhin rührend besorgt ist.
Ich sende Ihnen die herzlichsten Grüße und
bin wie immer Ihr alter
Pachinger
Sie kennen doch Fritz v. Herzmanovski? Sein Nierenleiden hat
sich verschlimmert: jetzt war er seit 8. 2. am Semmering und
geht 1. IV. nach Meran, wo er bis Juni bleiben muß. Er
liegt fast immer zu Bett. Wie bitter für diese sonnige
Natur!