Pachinger, Anton Maximilian: Brief an Gustav Gugitz. München, 9.12.1919
Ich arbeite jetzt hauptsächlich in Numismatik,
an freien Vormittagen sitze ich im Münzkabinett.
Ein Artikel über Richtschwert und Klingensprüche er=
scheint in den nächsten Tagen. Die Arbeit über alte
Gebetbücher, Becher und Pokal, Osterei etc haben
Sie ja erhalten. Vielleicht bekomme ich Ihr „Wie=
nerisches“ einmal. Meine „Strumpfbandverse“, die
bald in II. Auflage erscheinen, kann Dr Blümml haben.
Ich ordne jetzt meine Gedichte. Leider sind die
meisten nicht für die Öffentlichkeit tauglich.
Dr Wolfskehl findet das Anhängende am besten.
Ich sende es Ihnen, weil vielleicht Sie, wie kein
anderer, mich darin verstehen.
Neulich bekam ich „Wien wie es ist“ von Hügel mit
4 fein colorirten Stichen von Hosemann - Berlin. 1838.
Schöner ½ Lederbd. aus der Zeit. Bindet Polsterer
wieder? Ich hätte ein paar Sachen für ihn zu=
rück gelegt. - Wenn ich nur Sie in erreich=
barer Nähe hätte! Was macht denn Hörich?
Handelt er fleißig? Herzmanovsky ist in Meran
sehr vergnügt und sammelt kolossal! Herzlichste
Grüsse und nochmals vielen Dank nebst Wün=
schen zu guten Feiertagen sendet Ihr alter
Pachinger
[seitlich links:]
Schreiben Sie mir bitte, doch bald wieder!