27/II. 1922.
Lieber Herr A. R. -
Alles was ich Ihnen als Schieles besten Freund
und nicht zuletzt als mir gut gesinnt gewe=
senen zu berichten habe, gebe ich
also schriftlich, Sie ersehen daraus nur
wie sehr ich den Staatsanwalt fürchte.
Ihr weiteres Verhältniß zu mir bitte dann auch
mir gegenüber in einer Form zu präcisieren
die mir freimüthig sagt ob Sie geneigt
sind meine Partei gegen die Anschuldi=
gungen zu ergreifen, oder die Partei jener
Wiener die mich nicht boykottieren wollen
sondern seit 2 Jahren boykottieren Nebe=
hay an der Spitze, dem ich den Nachlaß
Schieles nicht zum Verschleudern gab.
Auch ist es Zeit zur österlichen Beichte
und Kommunion vor den Missionären!
Mein Verhältniß zu Schiele kennen Sie
und ich bilde mir also ein außer Ihnen
der beste Schielekenner Wiens zu sein! -
Warum? - 1919 war ich in einer Schieleaus=
s[t]ellung bei Nebehay oder 1920? - Er stellte
ruhig echte und unechte Schiele aus! - Böhler
kahm zufällig dazu, ich war unsicher