Grillparzer, Franz: Schreiben an Amandus Gottfried Adolf Müllner. o.O., 1818

am 122 e 85 Pr. 127.n. a de. Als ich die Sappho schrieb, hatte ich im Grunde, eine doppelte Absicht. Erstens lebte der Steff forderte . nieß wirklich in mir und zwang mich, ihn nach aussen hinzustellen; zweitens aber wollte ich ein dabei selbst eine Aufgabe machen. Ich konnte mir nicht verhehlen, daß dasjenige, was der Ahnfrau den meisten Effekt verschaffte, rohe rein subjektive Ausbruche, daß es immer mehr die Empfindungen des Dichters als die der Fan­delnden Personen gewesen waren, was die Zuschaue mit in den wirbelnden Tanz gezogen hatte, in dem zuletzt alles sich herumdrechte, und der Balletmeister, nach weggeworfenen Taktmessen euch. Ich schämte mich. Ich nahm mir vor mein nächstes Produkt ein Gegenstück dieses tollen Treibens werden zu lassen, und suchte daher, mit absichtlicher Vermeidung Effektrei seit cherer, Lange verbereiteter Steffe, nach einen solchen, der es mir möglich machte, mich von den hhandelnden Personen zu trennen, und in der Behand­lung eine Ruhe walten zu lassen, die mir des Strebens um so würdiger schien, ja fremder sie meiner Jedi­vidualität ist und je mehr ich daher verzweifelte sie zu zu erreichen. Ich verfiel auf Sappho; ein Stoff, dessen hervorragende Punkte mich schon in der frühesten Zeit angezogen hatten. Ein Charakter, der 265