Blittersdorff, Philipp: Brief an Gustav Gugitz. Ploesti, 16.2.1917
den ich in Bukarest in einem Hause fand und der die Stimmung in
Rumänien knapp vor dem Kriegsausbruche beschreibt. Ich über-
setze eben diesen langen Bericht und will versuchen, ihn viel-
leicht in die Freie Presse unterzubringen, ( oder sonst ein grös-
seres Wiener Blatt ). Vielleicht könnten Sie mir bei der Ein-
quartierung dieses Artikels helfen.
Ueber die Rzewuska- Memoiren weiss ich natürlich gar
nichts neues. Der Herzog wird wohl schon gestorben sein und was
dann mit den Schriften geschieht, weiss der Himmel !
Wenn Sie, sehr geehrter Herr Gugitz, bei Ihren Archiv-
pürschgänge etwas finden, das für den Kommentar der Th. von In-
teresse sein könnte, bitte denken Sie an mich und senden Sie
mir Ihre bzgl. Notizen.
Heuer werden furchtbare Kämpfe auf allen Fronten kom-
men. Hoffentlich wird der verschärfte Unterseebootkrieg den
Engländern bald Mores lehren. Lange können sie ihn nicht aus-
halten.
Entre nous - die Deutschen drücken uns hier, wo sie
können und behandeln uns ganz als qualité négligéable. Wenn sie
nicht am Papier unsere Bundesgenossen wären, möchte man es nicht
glauben ! Unsere Truppen an der Serethfront hungern, whrd. die
D. genügend haben.
Nun noch viele herzl. Grüsse und vergessen Sie mich
nicht - in jeder Hinsicht !
Es drückt Ihnen die Hand
Blittersdorff mp