Berg, Alban: Brief an Anton von Webern. Trahütten, 26.7.1920
legte, um sich einmal zu erwärmen, es auch gelernt den
Freuden der Freundschaft – das stete Zusammensein, dieses sich
bis auf den letzten Bodensatz der Seele einander Ergießen
- zu entsagen.
Ich fühle, daß uns zwei – in nicht allzulanger Zeit –
das Schicksal wieder in dauernde auch leibliche Nähe
bringen wird; wird es dann besser sein? – – –
Ich habe eine Bitte an Dich, mein Lieber. Ich wollte
schon immer das Verzeichnis Deiner Werke. Nun, wo es
sich möglicherweise ergeben wird, daß ich etwas über Dich
werde schreiben können, benötige ich es geradezu.
Mein langjähriger Wunsch, dies zu tun, wird sich jetzt
vielleicht mit der Absicht Hertzkas, einen Autor der Universal
Ed. zu propagieren, decken u. mir die Erfüllung dieses
meines Wunsches ermöglichen. Also bitte: ein Ver=
zeichnis aller Deiner Werke, mit Jahreszahlen, Auf=
führungen ev. Bearbeitungen. Dann, wenn Du so gut