Bindtner, Josef: Brief an Gustav Gugitz. Wien, 14.8.1916
Ein Sumpf von Blut u. Elend – u. sie haben
noch immer nicht genug davon. Sie preisen
die Wohltat des Schlafes – aber auch diese wird
allmählich ein seltenes Geschenk; ich wälze
mich oft stundenlang ruhelos herum – u.
auch kein Buch bringt mehr Erquickung.
Hätten wir uns doch ehemals eines besseren
besonnen u. wären in die Schweiz gegangen,
statt unsere Sommer hinter den Büschen
unserer Bauernnester zu versäumen. Wie
lockend war am Freitag das Leben in Zürich
geschildert! –
Sie wissen, daß ich schon seit langer
Zeit in effigie die Brückenwacht beim Gersthofer
Viadukt innehabe; nun hat der Photograf
die Güte gehabt für mein Herz besorgt zu
sein u. auch ein reizendes Bildchen von
Herrn Maureos Houri in den Kasten zu
setzen. Das ist doch auch eine nette Ironie
des Schicksals. Wenn M. es sieht, wird er
am Ende auch da noch eifersüchtig.
Ich finde übrigens, es schlägt alles, was
man jetzt unternimmt, ins ärgerliche aus, u.