Fraungruber, Hans: Brief an Max von Millenkovich-Morold. Wien, 8.1.1930
Möge Dein Werk die verdiente Würdigung ernten!
Jetzt liest meine Frau, mir scheint, sie versteht
Wagner besser als ich, drum les ich bald zum 2.Mal.
Ich bin elendiglich gepeinigt! Wenn sich die Qual
nicht lindert, kann und mag ich nicht weiter=
leben. Solang die Betäubungspulver wirken,
(wenn sie's tun) bin ich ja ganz munter, aber
hernach tobt die Höll im Leib. Ich laß mir nicht
zuschaun, wenn ich leide, drum glaubt man, ich
sei ein blöder Hypochonder. Ne, das bin ich nicht.
Mizzi bedauerte sehr, den lieben Besuch ver-
säumt zu haben, sie wird vorsprechen.
Verzeih, ich muß schließen. Alles Gute von
Haus zu Haus.
Mit herzlichem Gruß bzw. Handkuß
Dein
dankbar ergeben[er]
Hans Frgber
Wien, 8.I.30.