am 3. Tage schon das Leben zur Hölle machen. Da ist mir
also für einen Ausweg sehr bange. - Dass Ihr mir jetzt
helfen könntet, glaube ich bestimmt und die Trennung von
Euch wird mir in solchen Zeiten doppelt schwer. Habe ich Euch
eigentlich schon ein Bild von Hold geschickt ? Ich weiss es
wirklich nicht mehr. - Die natürliche Tochter habe ich mir gleich
vorgenommen, als Ihr mir schriebt. Wenn Ihr etwas Schönes
über den Tod findet, so teilt es mir mit. Zum Schönsten ge-
hört ja die Apologie des Sokrates. Franz brachte jetzt Tagebuch-
blätter mit, die Hold ihm aus der Zeit der Kemmeleroberung
geschickt hatte. Da notirte er mit der ihm eigenen Selbstverständ-
lichkeit, wie er als Telephonist den unglaublichsten Gefahren ent-
ronnen ist, obwohl er sie nie vermieden hat. Zum Schluss
schreibt er die Verse auf: "Kein schönrer Tod ist in der
Welt, als wer vorm´ Feind erschlagen" und : "Und setzet
ihr nicht das Leben ein, nie wird Euch das Leben gewonnen
sein." Der Sergeant neulich erzählte, wie Hold auch wenn
er's nicht nötig hatte, immer am Geschütz war, wenn sie
Feuer bekamen, während so viele Offiziere sich mit Vorliebe
in die Unterstände verkrochen u. die Mannschaften allein
liessen. Er war eben durchdrungen von Pflicht= und Verant-
wortungsgefühl, ein wahrer Held. Da darf ich mich auch
nicht von ihm beschämen lassen, muss auf meinem Posten aus-
harren, bis ich abberufen werde. Aber schwer ist's, vielleicht eben-
so schwer, als im Granatfeuer auszuhalten. -
Ich suche mich politisch soviel als möglich zu orientiren, gehe
in Versammlungen aller Parteien. Bin neugierig, ob die Regierung
endlich soviel Energie aufbringt, um die wüsten Elemente unter-
also für einen Ausweg sehr bange. - Dass Ihr mir jetzt
helfen könntet, glaube ich bestimmt und die Trennung von
Euch wird mir in solchen Zeiten doppelt schwer. Habe ich Euch
eigentlich schon ein Bild von Hold geschickt ? Ich weiss es
wirklich nicht mehr. - Die natürliche Tochter habe ich mir gleich
vorgenommen, als Ihr mir schriebt. Wenn Ihr etwas Schönes
über den Tod findet, so teilt es mir mit. Zum Schönsten ge-
hört ja die Apologie des Sokrates. Franz brachte jetzt Tagebuch-
blätter mit, die Hold ihm aus der Zeit der Kemmeleroberung
geschickt hatte. Da notirte er mit der ihm eigenen Selbstverständ-
lichkeit, wie er als Telephonist den unglaublichsten Gefahren ent-
ronnen ist, obwohl er sie nie vermieden hat. Zum Schluss
schreibt er die Verse auf: "Kein schönrer Tod ist in der
Welt, als wer vorm´ Feind erschlagen" und : "Und setzet
ihr nicht das Leben ein, nie wird Euch das Leben gewonnen
sein." Der Sergeant neulich erzählte, wie Hold auch wenn
er's nicht nötig hatte, immer am Geschütz war, wenn sie
Feuer bekamen, während so viele Offiziere sich mit Vorliebe
in die Unterstände verkrochen u. die Mannschaften allein
liessen. Er war eben durchdrungen von Pflicht= und Verant-
wortungsgefühl, ein wahrer Held. Da darf ich mich auch
nicht von ihm beschämen lassen, muss auf meinem Posten aus-
harren, bis ich abberufen werde. Aber schwer ist's, vielleicht eben-
so schwer, als im Granatfeuer auszuhalten. -
Ich suche mich politisch soviel als möglich zu orientiren, gehe
in Versammlungen aller Parteien. Bin neugierig, ob die Regierung
endlich soviel Energie aufbringt, um die wüsten Elemente unter-