Eichkamp 4. Dez. 1931
Meine Lieben,
Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich so lan-
ge nichts hören liess. Inzwischen sind Besprechun-
gen über Kainz erschienen, die Ihr sicher bekommen
habt. Jedenfalls schicke ich die aus d. Berl. Tage-
blatt, über die ich mich sehr gefreut habe. Die in
der Voss von Eloesser ist so, dass man merkt,
er kann nicht tadeln, möchte aber nicht gern
loben. Bestimmt wollte er die Kainz-Biographie
schreiben, und Du bist ihm zuvorgekommen.
Das Feuilleton von Salten war jedenfalls eine grosse
Reklame. Ich bin sicher, das Buch wird viel
gelesen werden; es ist ja prachtvoll, Max liest
es mit Begeisterung, ist aber noch nicht ganz fertig,
weil er zwischendurch etwas Anderes lesen muss-
te. Ich lese es nun zum zweiten Mal und mit
noch grösserem Genuss wie das erste Mal. -
Franzens Theater existirt noch, hat sogar in mancher
Beziehung einen Auftrieb bekommen. Die Vor-
stellungen finden vor geschlossenen Betrieben
statt, und gegen einen Unkostenbeitrag von 20 Pfenn.
Meine Lieben,
Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich so lan-
ge nichts hören liess. Inzwischen sind Besprechun-
gen über Kainz erschienen, die Ihr sicher bekommen
habt. Jedenfalls schicke ich die aus d. Berl. Tage-
blatt, über die ich mich sehr gefreut habe. Die in
der Voss von Eloesser ist so, dass man merkt,
er kann nicht tadeln, möchte aber nicht gern
loben. Bestimmt wollte er die Kainz-Biographie
schreiben, und Du bist ihm zuvorgekommen.
Das Feuilleton von Salten war jedenfalls eine grosse
Reklame. Ich bin sicher, das Buch wird viel
gelesen werden; es ist ja prachtvoll, Max liest
es mit Begeisterung, ist aber noch nicht ganz fertig,
weil er zwischendurch etwas Anderes lesen muss-
te. Ich lese es nun zum zweiten Mal und mit
noch grösserem Genuss wie das erste Mal. -
Franzens Theater existirt noch, hat sogar in mancher
Beziehung einen Auftrieb bekommen. Die Vor-
stellungen finden vor geschlossenen Betrieben
statt, und gegen einen Unkostenbeitrag von 20 Pfenn.