Mehr zahlen die Arbeiter nicht. Gestern kamen aber doch
92 Mark zusammen. Es ist ganz verschieden. Natür-
lich giebt es auch hier Volksbildungsvereine, die von
der Stadt subventionirt werden. Aber die haben
eben jetzt auch kein Geld. Franzens Haupttätigkeit
bestand jetzt in den Verhandlungen mit Stadträten,
Betriebsräten u. dergl. Gespielt hat er gar nicht mehr,
weil in dem neuen Stück (Die Quadratur des Kreises)
keine Rolle für ihn war. Was war aber das Resultat
des ganzen Unternehmens für ihn? Die ganz belang[lose]
Rolle des Dr. Fleischer im Biberpelz u. eine ungeheure
Arbeit an Lauferei, Schleppen von Dekorationsstücken,
Plakate malen, lauter Sachen, zu denen man weder
Schauspieler, noch ein gebildeter Mensch zu sein braucht.
Und dafür ist er gesundheitlich total heruntergekom-
men, sieht entsetzlich aus, ist von beängstigender Nervo-
sität, leidet an Kopfschmerzen - kurz ein elender Zustand.
Er sieht nun schon selbst ein, dass es ein ziemlich hoff-
nungsloses Unternehmen war (wofür ich es gleich gehalten
habe) und möchte gern Schluss machen. Nur die Freund-
schaft mit den Andern hindert ihn noch, energisch
abzubrechen. Wir wären glücklich, wenn die Sache er-
ledigt wäre. Jedenfalls hat Franz sich wieder beim
Funk gemeldet; wird wohl bald dort etwas zu tun
bekommen, und vielleicht auch beim Film. Was ich mir
für Sorgen mache, wenn ich bei dem Beruf an die Zukunft
92 Mark zusammen. Es ist ganz verschieden. Natür-
lich giebt es auch hier Volksbildungsvereine, die von
der Stadt subventionirt werden. Aber die haben
eben jetzt auch kein Geld. Franzens Haupttätigkeit
bestand jetzt in den Verhandlungen mit Stadträten,
Betriebsräten u. dergl. Gespielt hat er gar nicht mehr,
weil in dem neuen Stück (Die Quadratur des Kreises)
keine Rolle für ihn war. Was war aber das Resultat
des ganzen Unternehmens für ihn? Die ganz belang[lose]
Rolle des Dr. Fleischer im Biberpelz u. eine ungeheure
Arbeit an Lauferei, Schleppen von Dekorationsstücken,
Plakate malen, lauter Sachen, zu denen man weder
Schauspieler, noch ein gebildeter Mensch zu sein braucht.
Und dafür ist er gesundheitlich total heruntergekom-
men, sieht entsetzlich aus, ist von beängstigender Nervo-
sität, leidet an Kopfschmerzen - kurz ein elender Zustand.
Er sieht nun schon selbst ein, dass es ein ziemlich hoff-
nungsloses Unternehmen war (wofür ich es gleich gehalten
habe) und möchte gern Schluss machen. Nur die Freund-
schaft mit den Andern hindert ihn noch, energisch
abzubrechen. Wir wären glücklich, wenn die Sache er-
ledigt wäre. Jedenfalls hat Franz sich wieder beim
Funk gemeldet; wird wohl bald dort etwas zu tun
bekommen, und vielleicht auch beim Film. Was ich mir
für Sorgen mache, wenn ich bei dem Beruf an die Zukunft