Kienzl, Hermann: Brief an Helene Kienzl. Wilmersdorf bei Berlin, 12.3.1917
auch dem anderen, dem alles geopfert
werden soll, am Ende nicht nützt,
sondern schadet. Ich will, soweit
meine schwachen Kräfte reichen,
helfen, - deshalb mußt Du
diese schmerzende Aufrichtigkeit
gütig hinnehmen. Das, was
geschieht, ist wie fortgesetztes
Verdrehen, Pervertieren
der inneren Wahrheit. Das
ewige Augenaufschlagen,
Seufzen u. Ächzen über die
Kanaille und das von ihr
Euch beiden verhängte Loos,
dieses verdammte Parsifal=
Mitleid mit der „reinen
Torheit” G's - ist unvernünftig
und lächerlich. (Wenn es
nicht auch so traurig wäre.)
Wirklich tragisch ist nur Unab=
wendbares .... Wo es nur an
Mut, an Kraft fehlt, die Dinge
richtig einzulooten, ist die