Kienzl, Wilhelm: Brief an Helene Kienzl. Graz, 12.4.1917
leihweise haben könne, (falls er sie nicht hätte) um sogleich
mit dem Studium beginnen zu
können. War das alles recht?
Sollte Steiner (was entsetzlich wäre)
absagen, dann bin ich, um kein
pecuniäres Debacle zu riskiren,
dafür, das Konzert jetzt gar nicht
zu geben, also gar nicht erst
Kosten durch's Annoncieren u. Pla-
katieren zu verursachen, sondern
es, da man es nicht gut in die
Mitte Mai verschieben kann,
erst im Herbst abzuhalten.
So spricht die Vernunft, nicht
mein Gefühl. - An die Gutheil-Schoder
schrieb ich auch sofort auf ihre jüngste
Karte; ich habe mir also nicht das Ge-
ringste vorzuwerfen - wahrhaftig.
Ich habe die Absicht, Montag den
16. nach Wien zu kommen u. hoffe
alles in Ordnung zu finden, was das
Konzert betrifft. Und nun grüße
ich Dich herzlich als Dein ergeb[ener]
Freund
Wilh. K.