Kienzl, Wilhelm: Brief an Nina Kienzl. Bad Aussee, 31.8.1915
unnatürlich. - Nach Berlin
scheinst Du in diesem Jahre nicht
reisen zu wollen. Weshalb?
Dein gestriger Brief zeigt mir,
wie liebevoll Du im Hardter
Schloss aufgenommen bist
u. wie Du ewig Junge Dich im
Dienste der Menschlichkeit be-
tätigst. Das muß Dich doch befrie-
digen! Nur sollst Du Dich nicht
überanstrengen u. Deinen Jahren
zu viel zumuten. -
Liezen ignoriert uns ganz.
Kein Wort von dort, geschweige
denn ein Besuch. Von Otto dem
Jüngeren schmerzt es mich
geradezu. - Sonst haben wir
allerlei Besuche (Frau Gottinger
mit Tochter Gretl, Hofrat Jüllig),