Kienzl, Wilhelm: Brief an Helene Kienzl. Graz, 5.4.1917
an der Seite meiner Frau; er sagte
zu mir allein: „Wohl ein Elend,
die so sehr kranke Frau u. Sie
kraftvoller, gesunder Mann! Und
ein Künstler dazu!“ - Auch die
Kost, die sie brauchte (eiweiß-
freie) ist jetzt nicht zu beschaffen,
was geradezu tragisch ist. Wei-
zenmehl verschrieb ihr der Arzt
durch eine amtliche Anweisung.

Auch hat mich die Feier, die
ich heute für unsere Marie ver-
anstaltete, sehr angegriffen. Ich
stellte ein Tischchen auf mit
dem aufgeschlagenen Dienstboten-
buch („eingetreten am 5. April 1897“),
daneben eine Schachtel, auf der
ein Bub mit einem großen Osterei
steht u. in der eine 50 Kronen=Note