Marriot, Emil: Brief an Albert Eulenburg. Wien, 2.1.1917
Dass mein Roman „aus der Zeit vor dem Krieg” : „Der
abgesetzte Mann” im Sommer herausgekommen ist,
haben Sie vielleicht gehört oder auch nicht gehört.
Jedenfalls erlaube ich mir, Ihnen dieses unbeträchtliche
Ereignis mitzuteilen, da ich ja weiss, dass Sie an
meiner Arbeit Anteil nehmen und es mich sehr in=
teressiren würde, Ihr Urteil über mein jüngstes
Buch zu erfahren. Es wird höchst verschieden
beurteilt, was sich zum Teil aus dem Thema erklären
lässt: ob es nämlich einem Gesinnungsgenossen oder
aber einem Gegner in die Hände fällt. Ich bin,
glücklicher Weise, von fremdem Urteil innerlich
ziemlich unabhängig. Aber das Urteil Einzelner
ist mir wichtig und von Wert. Und zu diesen
Einzelnen gehören Sie, verehrter Herr Geheimrat.
Ihre Schwägerin soll etwas mit den Augen
gehabt haben oder haben? Bitte, mir auch davon
zu schreiben.
Was machen Urbans? Wie viele Kinder
sind jetzt da?