Petschnig, Emil: Brief an Wilhelm Kienzl. Wien, 15.7.1921
EMIL PETSCHNIG
WIEN
XII/4, Bahnzeile 43.
Wien, 15. Juli 1921.
Verehrter Herr Doktor!
Da Herr Rat Weinberger einige Tage von
Wien abwesend war, hatte ich erst gestern Gelegen=
heit, seine Absichten bezgl. meines, ihm vorige
Woche überreichten Plädoyers für Ihr „Testa=
ment“ kennen zu lernen. Er ist natürlich
mit größtem Vergnügen bereit, dasselbe in
ein bedeutendes Tagblatt (etwa in Frankfurt) zu
lancieren u. will auch dafür Sorge tragen, daß
es von anderen Zeitungen übernommen wird.
Die Veröffentlichung soll anfangs nächster
Spielzeit geschehen, denn jetzt, in der toten Sai-
son würde der Artikel wirkungslos verpuf=
fen. Von Hrn Dr Renker, Bern, dem ich eben=
falls u. sofort schrieb, habe ich aber bisher noch
keinen Bescheid erhalten. Herr Doktor werden
wohl nicht ungehalten sein, daß ich diese Anknü=
pfung mit Herrn Weinberger benutzt habe, um