Millionen, die Hr. W. neuerdings zur Verfügung ge-
stellt wurden, bald wieder aufgebraucht sein werden
u die Volksoper in nicht ferner Zeit wieder vor der Plei=
te stehen wird. Da glaube ich gerne, daß Hr. W.
Ihre neue Oper als Rettungsanker brauchen
könnte. Ob er für die Schöpfung als solche ein
warmes Herz mitbrächte, ist nach vorstehend
geschilderten Erfahrungen einigermaßen fraglich
Gestern hatte ich Gelegenheit, Herrn Konzertsän=
ger Carl Tausche mehrere meiner Balladen
vorzuführen, der sein Urteil in die Worte zu=
sammenfaßte: Endlich wieder eine Persönlichkeit!
Endlich wieder eine Musik, die natürlich und
weich fließt, bei der man sich nicht erst hineinzwin=
gen muß.“ Er hat auch sofort einige für seinen
im November stattfindenden Liederabend gewählt,
so daß ich in Wien nunmehr 2 Interpreten (der an=
dere ist Herr Boruttau, der meinen Stücken Frische
u. edle Volkstümlichkeit nachrühmt) gewonnen
habe.
Indem ich diese teils erfreulichen, teil betrübli-
chen Mitteilungen schließe, verbleibe ich, beste
Erholung bei schönstem Wetter wünschend,
indessen in größter Hochachtung
ihr dankbarst ergebener
E Petschnig