Haus, Anton von: Brief an Lucia von Fries-Skene. Pola, 1.11.1916 - 4.11.1916
den warmen Druck einer kleinen
lieben, lieben Hand noch zu fühlen,
u. will dieses Gefühl festhalten, solange
es möglich; es in die Handfläche hin=
einpressen mit den Nägeln, damit
es nicht auch entschwinde, melting in=
to air!
An Bord setzte ich mich zum Schreibtisch
u. bemühte mich eine Stunde, im Tage=
buch jede kleinste Erinnerung festzu=
halten von den drei Stunden, beson=
ders von der ersten unvergleichli=
chen auf Deck: Tom hätte am liebsten
jedes Wort niederschreiben, jeden
Blick, jedes Lächeln malen lassen.
Immer wieder kam er mit einer
neuen Erinnerung; dreimal dik=
tierte er triumphierend:" Ah, den
Tom hab´ ich gerne!" Das 3. mal schrieb
ich statt dessen, daß Sie das mit dem
Kürbis nicht kennen u. es nicht ver=
stehen, u. dazu:" Wohl ihr!" - Sein
Gesicht verlängerte sich u. er gab
Ruh´. Aber auf einmal schrie er wie=
der: " Statt Kond. nach Tr.!" Armer Narr!
Dann kam die Rekonstruktion des
holden Wunders an Hand Ihres
brünetten Bildes: alles, was meine
Augen von Ihnen erschaut u. ge=
trunken, sahen, bohrten sie nun
in das Bild hinein, daß es mich nicht
minder irreführe. Ihre Augen sind
nun nicht mehr schwarz, sondern sind