zu analysieren. Es war nicht Ihre
Seele, die ich zuerst in Ihnen erkann=
te u. lieb gewann. Lange, bevor
ich von Ihrer Seele noch irgend etwas
wußte, hatte ich mich dem Zauber
Ihrer Persönlichkeit schon ganz ge=
fangen gegeben; Ihrer Persönlich=
keit, d. h. allem, was ich von Ihnen
erschaute, erlauschte, was ich mit
meinem Geiste u. Gemüte von
Ihnen in mich aufnehmen konnte.
Ihre Seele hätte auch ganz schwarz
sein können; wenn Sie die glei=
che Rolle nur so geschickt gespielt hätten, so
wäre wohl alles ganz gleich ge=
blieben, bis ich, früher oder später,
Ihre Seele kennen gelernt hätte.
Dagegen hätte mich Ihre Seele
überhaupt gar nicht interessiert,
d. h. Sie wären mir ganz gleich=
giltig geblieben, wenn ich an
Ihrer Persönlichkeit etwas
mir nicht Sympathisches wahrge=
nommen hätte. z. B. schielendes
Auge, rauhe, harte Stimme, plum=
pe Gestalt, albernes Lachen,
Mangel an Herzens-, Geistes-
oder auch nur sozialer Bildung,
wahrscheinlich auch geschmacklo=
se, vernachlässigte Toilette u.
hundert andere Dinge. In einer
solchen Hülle, wenn Sie äußerlich