sonst noch viel schöner, reizender
wären, könnte es mich weiter
gar nicht interessieren, ob Ihre
Seele edel oder böse ist. Ich bin
doch kein Seelensucher.
Aber so, wie Sie mir erschienen,
hat Ihre ganze Persönlichkeit auf
mein ganzes Ich, meine Sinne,
meinen Geist, mein sinnlich und
geistig aesthetisches Gefühl, meine
Phantasie u. durch dies alles auf
mein Herz so faszinierend ge=
wirkt, daß dieses letztere gar
nicht mehr von Ihnen weg woll=
te. Wie ich mir dann das Idealbild
von Ihnen schuf u. weiter ausge=
staltete, wie aus Ihren Briefen
- der Himmel segne Sie dafür! -
mir zu immer wachsendem Ent=
zücken Ihre edle, sanfte, harmoni=
sche Seele klarer u. klarer entge=
genstrahlte, wissen Sie. Wenn ich
einige Zeit von Ihrer Seele auch
gar nichts wußte u. bis zu Ihrem
Besuch im September deshalb nicht
frei von Bangigkeit war (hab' ich
Ihnen dies nicht gestanden?), so muß
doch schon bei Ihrem ersten Erschei=
nen das Unbewußte in mir, etwa
die durch das holde Wunder in mir
geweckte Intuition, diesen inner=
sten kostbarsten Schatz von Ihrem
Wesen erkannt haben, sonst wäre