Haus, Anton von: Brief an Lucia von Fries-Skene. Pola, 23.12.1916 - 30.12.1916
Ein wenig Freude, ein wenig Son=
nenschein mehr in das Leben des Ein=
samen zu bringen, beteten Sie am
18. Sept. in der Stefanskirche. Wissen
Sie nun wohl, wie unendlich viel
nie geahnter Freude u. Sonnen=
scheins Sie mir seither schon gebracht
haben? Was für ein Liebling Gottes
müssen Sie sein, daß Er Ihre Gebete
so überschwenglich erhört!
Und Ihr Weihnachtsgruß vor 3 Tagen
war auch so ein Gebet? Von dem je=
der Buchstabe sich so herrlich erfüllt.
Frieden, Freude u. Freundschaft!
Stille, Schweigen! Da fühlen unsere
Seelen es tiefer, wie nahe sie ein=
ander sind, tiefer das holde Wun=
der unserer Seelenfreundschaft.
Da sind Sie u. leisten mir Gesell=
schaft. Nie habe ich Sie mir so nahe ge=
fühlt. Da soll ich nicht Mystiker wer=
den!
In vier Bildern sind Sie da. Ich
spreche mit jedem, erhalte hie u. da
auch Antwort. Das neueste spricht
gar viel, ist ein sprechendes holdes