28.XII. Zwei Tage (d.h. Nächte) habe ich verstrei=
chen lassen, ohne Ihnen zu schreiben. Ich
muß Ihnen beichten, warum; vielleicht
finden Sie dabei einen häßlichen Gedan=
ken von mir über Sie. - Daß ich mich
am Weihnachtsabend bei Ihnen nicht
mit dem dicken Brief, den Sie doch auf den
Wunschzettel geschrieben hatten, einge=
stellt habe, nagt immer weiter an
meinem Herzen u. ich werde das Ge=
fühl nicht los, daß dieser Brief am
Tag darauf Ihnen keine rechte Freu=
de mehr gemacht u. die Enttäuschung
vom Abend vorher nicht hat verwi=
schen können, u. daß die Folge davon
eine A.h. belobende Anerkennung
war, die Ihnen die liebe innere Stim=
me aussprach, etwa: „Brav, liebes
Kind, so ist's recht! Dies ist das richti=
ge, schöne Maß in deinem Lieben für
Freund Tom! Wie er's verdient! Lass' dich
nur nicht durch dein zu gutes Herz
über diese Maß hinaus verleiten etc!”
chen lassen, ohne Ihnen zu schreiben. Ich
muß Ihnen beichten, warum; vielleicht
finden Sie dabei einen häßlichen Gedan=
ken von mir über Sie. - Daß ich mich
am Weihnachtsabend bei Ihnen nicht
mit dem dicken Brief, den Sie doch auf den
Wunschzettel geschrieben hatten, einge=
stellt habe, nagt immer weiter an
meinem Herzen u. ich werde das Ge=
fühl nicht los, daß dieser Brief am
Tag darauf Ihnen keine rechte Freu=
de mehr gemacht u. die Enttäuschung
vom Abend vorher nicht hat verwi=
schen können, u. daß die Folge davon
eine A.h. belobende Anerkennung
war, die Ihnen die liebe innere Stim=
me aussprach, etwa: „Brav, liebes
Kind, so ist's recht! Dies ist das richti=
ge, schöne Maß in deinem Lieben für
Freund Tom! Wie er's verdient! Lass' dich
nur nicht durch dein zu gutes Herz
über diese Maß hinaus verleiten etc!”