Haus, Anton von: Brief an Lucia von Fries-Skene. Pola, 1.11.1916 - 4.11.1916
Hatte er nicht alles Maß verloren u.
alles schief u. falsch gesehen? Wenn er
daran dachte, nahm sich nicht alles ganz an=
ders aus? Daß sie von Kürbis nichts
weiß; sich um das Endemachen so inter=
essiert; Kapitel - Strich - fertig! Brrrrr!
"Na, Tom! Never mind? Hm?" - "Nebbl mind?
I´m done for, by´m by! But nebbl say die! I´m afraid,
she´s got no heart. Nebbl mentions it, nebbl! Only
soul, mind, & so on; but nebbl the heart.- After all,
praps she is no woman at all, but a ---". " Tommm!"
"Well, may she not be a - fairy, a fair fairy, very fair
fairy??" - Tom rappelt offenbar. Dauert mich.
Meine Teilnahme beruhigt ihn u. er fährt
fort: "Eine Fee ist sie, eine holde gütige Fee!
Feen haben Verstand u. freien Willen,
aber, wie die Engel im Katechismus, kein
Herz. Erscheinen in holder Schönheit und
verschwinden immer, melting into air.
Wissen natürlich nichts vom Kürbis. Wo=
her auch? Vielleicht, vielleicht --". "Na, Tom!".
"Vielleicht, wenn wir ihr schrieben, wäre
ihr sympatischer: Melone, Zuckermelone,
statt Kürbis?" - " Was soll sie mit der Melone?
Doch nicht auch in der Brust fühlen? Warum
denn?" - "So nur, eine ganz kleine, süße,
damit sie weiß, wie´s mir ist, u. mich nicht
nur auslacht." - "Armer Tom, Coeur de Melon,
sei doch nicht so egoistisch u. dumm! Weißt,
sie hat auch ein Herz einst gehabt, es aber
dann hergegeben, wo es nun sehr gut ver=
wahrt ist. Ist froh, daß sie´s los ist. Ihr jetzt
ein Melonherz zu wünschen, wäre schändlicher
Undank, Verrat an ihrer edlen Güte, ein
Verbrechen an der holden Harmonie ihres
Wesens. Aber es gibt ein anderes Mittel für
dich. Du kannst dich ja von dem Joch leicht befreien,
dich lossagen von ihr, wenn sie dir mit ihrer
paisible indifférence schon so fad geworden ist, u "-
- "Nein, nein, nein, nein, nein, nein