Erben. Aber in solchen Fällen ist die
Ehe nicht der Zweck der Verbindung,
sondern nur ein Mittel, eine Ehe
zweiter Güte, wobei die Frau Ne=
bensache ist, ebenso die Qualität
der Kinder; die sind nur Erben.
Aber das kann doch unmöglich bei
Ihrer Ehe der Fall sein. Für derlei
weltliche Rücksichten habe ich kein Verständ=
nis. Nur wenn Ihr Schmerz dem unstill=
baren Sehnen entspringt, das Gott in
Ihr edles Herz gelegt hat, weine ich
mit Ihnen. - Aber wie können Sie
wissen, daß die Erfüllung Ihres Wun=
sches Ihnen nicht noch größeres, bitte=
reres Leid bringen würde?
Wenn ich zu wählen gehabt hätte,
ob meiner Ehe Kinder entspringen
sollen oder nicht, hätte ich nur mei=
ner Frau zuliebe ja sagen können;
ich selbst wünschte sie mir nicht. Aber
als ich sie hatte, fühlte ich freilich ganz
anders. In allen kinderlosen Ehen,
die ich kannte, waren beide Teile
damit sehr zufrieden u. wie sie
sagten, froh darüber. Nicht so aus=
nahmslos waren kinderreiche El=
tern zufrieden. Nicht wenige Eltern
kenne ich, deren einziges Elend
ihre Kinder waren oder sind.
Ob Kinder mehr Leid oder mehr Freu=
de bringen, liegt ganz in Gottes
Hand. Die edelsten Eltern sind nicht