4. XII. Soll ich Ihnen einen kindischen Traum des ar=
men Tom verraten? Es ist eigentlich eine
wunderbare, famose Idee, für deren
durchaus mögliche Realisierung ich mit
Freuden ein Jahr meines Lebens hingä=
be. Das Leben wäre bei Verwirklichung der
Idee für mich so unendlich schöner, freuden=
voller, daß ich dann von diesem Leben all=
zuviel gar nicht gerne hergeben möchte.
Vor einigen Wochen, nach der Kino-Vor=
stellung in der Offiziersmesse, leuchte=
ten Tom's Augen u. er platzte gleich her=
aus: „Heute waren die Bilder beson=
ders schön u. klar. Ach, wenn sie doch
sie brächten! Am Frühstückstisch, u. dann
ihr ganzes Tagwerk, zu Hause durch
die Gemächer wandelnd - ob sie da auch
so fest auftritt, wie auf Deck von Viribus? -,
dann, ja dann? - was macht sie den gan=
zen Tag? – Wir wissen ja gar nichts von
ihr!!! – Also alles zeigen uns die Bilder,
Ausgang, Kirche, Besuch von ihr u. bei
ihr – ob sie mit allen so lieb ist, wie mit
uns? –, am Klavier, beim Speisen, in
Gesellschaft u. allein, beim Lesen, ach,
am Schreibtisch!!! Wenn sie unsere Brie=
fe liest.– Wie schaut sie da? ernst? lieb
u. sanft? ach, wenn sie doch lächelte! gähnt
sie nicht auch? Jetzt nimmt sie die Feder
in die Lilienhand; – warum sie die Füll=
feder nicht mag? im 20. Jahrhundert! Aber
im Kino schreiben alle immer nur mit
Tunkefeder. Wie hält sie sich beim Schrei=
ben? den Kopf? u. wie schaut sie, wenn sie
uns schreibt? denkt sie nach? schaut sie auf?
wie? freundlich? spöttisch? wehmütig?
Ach, da ist sie, ganz nahe, 2-3 Meter von uns
u. weiß nicht, daß wir sie sehen, jeden Zug
men Tom verraten? Es ist eigentlich eine
wunderbare, famose Idee, für deren
durchaus mögliche Realisierung ich mit
Freuden ein Jahr meines Lebens hingä=
be. Das Leben wäre bei Verwirklichung der
Idee für mich so unendlich schöner, freuden=
voller, daß ich dann von diesem Leben all=
zuviel gar nicht gerne hergeben möchte.
Vor einigen Wochen, nach der Kino-Vor=
stellung in der Offiziersmesse, leuchte=
ten Tom's Augen u. er platzte gleich her=
aus: „Heute waren die Bilder beson=
ders schön u. klar. Ach, wenn sie doch
sie brächten! Am Frühstückstisch, u. dann
ihr ganzes Tagwerk, zu Hause durch
die Gemächer wandelnd - ob sie da auch
so fest auftritt, wie auf Deck von Viribus? -,
dann, ja dann? - was macht sie den gan=
zen Tag? – Wir wissen ja gar nichts von
ihr!!! – Also alles zeigen uns die Bilder,
Ausgang, Kirche, Besuch von ihr u. bei
ihr – ob sie mit allen so lieb ist, wie mit
uns? –, am Klavier, beim Speisen, in
Gesellschaft u. allein, beim Lesen, ach,
am Schreibtisch!!! Wenn sie unsere Brie=
fe liest.– Wie schaut sie da? ernst? lieb
u. sanft? ach, wenn sie doch lächelte! gähnt
sie nicht auch? Jetzt nimmt sie die Feder
in die Lilienhand; – warum sie die Füll=
feder nicht mag? im 20. Jahrhundert! Aber
im Kino schreiben alle immer nur mit
Tunkefeder. Wie hält sie sich beim Schrei=
ben? den Kopf? u. wie schaut sie, wenn sie
uns schreibt? denkt sie nach? schaut sie auf?
wie? freundlich? spöttisch? wehmütig?
Ach, da ist sie, ganz nahe, 2-3 Meter von uns
u. weiß nicht, daß wir sie sehen, jeden Zug