jeden Blick, jeden Atemzug! Ach, sie
schauen! welches Glück! Telephon auf
dem Schreibtisch; rufen wir sie doch auf!
Da – da nimmt sie die Hörmuschel an's
Ohr u. horcht, den Mund halbgeöffnet,
da – da – die Augen leuchten überrascht
auf, sie lächelt, hat unsere Stimme er=
kannt, sieht nichts, blickt aber geradaus
vor sich, gerade in unsere Augen hinein,
als ob sie uns sähe! „Tom!“ sagen ihre Lip=
pen u. wir hören es deutlich im Telephon.
Ach, welche Seligkeit! Auf 2-3 Meter
von uns! Und wir sprechen mitein=
ander! Und ihre lieben, lieben Augen
schauen dorthin, wie wir ihr sagen –
ja. ja. so ist recht! gerade, tief in unse=
re entzückten Augen!!! Und so plau=
dern wir, lang, lang, bis ihre lieben Au=
gen immer kleiner u. kleiner werden.
Gute Nacht! Schluß. Finster. – Das könnte
man doch alles leicht machen! Sie zeigt sich uns
in den selbstgewählten Szenen ihres täglichen
Lebens, in Beschäftigung u. Ruhe, in Ernst und
Heiterkeit – ach Heiterkeit besonders! – in klei=
nen u. großen Sorgen, in ihrer Sanftmut u.
Schönheit! Und so können wir sie täglich,
wann wir wollen, ganz nahe u. lebendig
schauen u. stundenlang, wenn sie will, zu=
gleich plaudern! Können wir da vielleicht ihr
nicht sogar „liebe Freundin!“ sagen, wenn Niemand
es hört? – Was fehlt uns dann noch zur Seligkeit
auf Erden?“ –
Was sagen Sie, liebe Freundin, zu Tom's
Idee? Ist er nicht ein Genie? Hat also Schopen=
hauer doch recht, daß Kinder Genie's sind.
Ihr Buch vom genialen Menschen habe ich er=
halten, danke innigst dafür u. für Ihre lieben
Worte dazu; kann aber nicht zugleich lesen u.
Briefe schreiben; werde sehr bescheiden, wie Sie
wünschen, meine Meinung sagen, sobald ich kann.
schauen! welches Glück! Telephon auf
dem Schreibtisch; rufen wir sie doch auf!
Da – da nimmt sie die Hörmuschel an's
Ohr u. horcht, den Mund halbgeöffnet,
da – da – die Augen leuchten überrascht
auf, sie lächelt, hat unsere Stimme er=
kannt, sieht nichts, blickt aber geradaus
vor sich, gerade in unsere Augen hinein,
als ob sie uns sähe! „Tom!“ sagen ihre Lip=
pen u. wir hören es deutlich im Telephon.
Ach, welche Seligkeit! Auf 2-3 Meter
von uns! Und wir sprechen mitein=
ander! Und ihre lieben, lieben Augen
schauen dorthin, wie wir ihr sagen –
ja. ja. so ist recht! gerade, tief in unse=
re entzückten Augen!!! Und so plau=
dern wir, lang, lang, bis ihre lieben Au=
gen immer kleiner u. kleiner werden.
Gute Nacht! Schluß. Finster. – Das könnte
man doch alles leicht machen! Sie zeigt sich uns
in den selbstgewählten Szenen ihres täglichen
Lebens, in Beschäftigung u. Ruhe, in Ernst und
Heiterkeit – ach Heiterkeit besonders! – in klei=
nen u. großen Sorgen, in ihrer Sanftmut u.
Schönheit! Und so können wir sie täglich,
wann wir wollen, ganz nahe u. lebendig
schauen u. stundenlang, wenn sie will, zu=
gleich plaudern! Können wir da vielleicht ihr
nicht sogar „liebe Freundin!“ sagen, wenn Niemand
es hört? – Was fehlt uns dann noch zur Seligkeit
auf Erden?“ –
Was sagen Sie, liebe Freundin, zu Tom's
Idee? Ist er nicht ein Genie? Hat also Schopen=
hauer doch recht, daß Kinder Genie's sind.
Ihr Buch vom genialen Menschen habe ich er=
halten, danke innigst dafür u. für Ihre lieben
Worte dazu; kann aber nicht zugleich lesen u.
Briefe schreiben; werde sehr bescheiden, wie Sie
wünschen, meine Meinung sagen, sobald ich kann.